Welcome to Contemporary Writings by Satis Shroff (Freiburg)

Hi Everybody! Writing is something wonderful, whether you write poems or prose (short-stories, fiction, non-fiction) and it's great to express yourself and let the reader delve into your writings and share the emotions that you have experienced through the use of verbs, the muscles of a story, as my Creative Writing Prof Bruce Dobler at the University of Freiburg, Germany) used to say. I'd like to share my Contemporary Writings with YOU! Happy reading.

Sincerely,

Satis Shroff

Friday, September 21, 2007

Buddhism in Nepal (Satis Shroff)



Der Buddhismus war ursprünglich eine philosophische Reformbewegung, eine von vielen, die aus der Krise der vedisch-brahmanischen Religion im 6. Jahrhundert v. Chr. resultierten. Der historische Buddha wurde um 563 v. Chr. in Lumbini, im Süden des heutigen Nepal, nahe der Stadt Kapilavastu, als Prinz Siddhartha geboren. Nach seinem Familiennamen Shakya wurde er später auch Buddha Shakyamuni genannt.Die Mutter Maya war eine Prinzessin aus dem Geschlecht der Koliya von Devadaha. Ihre Schwester Mahapajapati übernahm die Pflege des Kindes, da Maya eine Woche nach der Geburt starb.

Im Mahayana Buddhismus tragen auch göttliche Wesen, die sich nie in menschlichen Leibern verkörpern, den Namen Buddha. Sie werden als Transzendente Buddhas bezeichnet, früher war der Ausdruck Dhyani-Buddhas üblich. Sie stellen die geistigen Mächte dar, die die Welt regieren, Vairocana in der Mitte, Aksobhya im Osten, Ratnasambhava im Süden, Amitabha im Westen, Amogasiddhi im Norden. In Nepal zieren die Bilder dieser fünf Buddhas den Türsturz jedes buddhistischen Hauses.

Im Alter von neunundzwanzig Jahren verließ der Buddha eines Nachts heimlich seine Familie und den elterlichen Fürstenhof und zog sieben Jahre als Wanderasket umher. Unter dem Bodhi-Baum (Pappelfeigenbaum) in Bodh Gaya erlangte er die Erleuchtung, die Einsicht in das Wesen des Daseins und seiner Überwindung. Später erhielt er zahlreiche Ehrentitel, vor allem Shakyamuni (der Weise der Shakyas), Jina (Sieger) und Tathagata (der Vollendete, wörtlich der ‚So-Gegangene‘.

Der Buddhismus sucht nach der letzten Ursache von Sünde und Leid und entdeckt, daß es kein Selbst oder Ich gibt. Der Buddha verkündete keine neue Religion, im Gegenteil, seine Lehre vertrat eine atheistische Weltauffassung.

Die Vorzeichen eines Lebensweges: Buddhas Lehre ist nichts mehr als die Vorzeichnung eines Lebensweges. Über andere Fragen wie Gott, Seele und die Welt. Auskunft zu geben, erklärte er für nutzlos. Seine Ansichten darüber lassen sich aber aus seiner Lehre erkennen. Sie fußt auf Samkhya-Gedanken. Der Buddha bekennt sich zu einem vollständigen Atheismus und Akosmismus, d.h. er leugnet jedes substantielle Sein, Gott, Seele und die Welt. Es gibt nur ein Werden und Vergehen ohne wirkliche Grundlage in einem anfang- und endlosen Kreislauf, dem Sansara.

Die Welt, der Gott und der Mensch sind eine Summe von physischen und psychischen Erscheinungen in ständigem Fluß, wobei die vorhergehende die nachfolgende bestimmt. Jedes Wesen gleicht einer Flamme, die scheinbar eine Substanz, in Wirklichkeit aber ein stetig voranschreitender Verbrennungsprozeß ist. In der Summe der Erscheinungen (Körperlichkeit, Empfindungen, Vorstellungen, Gestaltungen, Bewußtsein) die ein Mensch nennt, bewirkt das Karma des abgeschlossenen Lebens die Art des neuen Daseins, das ein tierisches, menschliches oder göttliches sein kann. Diese ruhelose Aufeinanderfolge ist das große Leid der Welt, das Aufhören des Kreislaufs ist die Ruhe des Nirvana1.

Die "vier edlen Wahrheiten:"Den Weg zum Nirvana will der Buddha, so wie er ihn selbst gegangen ist, auch seinen Jüngern lehren. Es ist ein Mittelweg zwischen dem Weg der weltlichen Menschen und dem Weg der sich kasteienden Asketen. So verkündet er, zum ersten Male in der Benares-Predigt, die "vier edlen Wahrheiten2". Es sind die folgenden:
1) Die Wahrheit vom Leid: Alles Dasein ist Leiden3.
2) Die Wahrheit von der Entstehung des Leidens: Aus der Unwissenheit als letztem Grund entstehen die Lebensäußerungen, als verhängnisvollste der Durst, d.h. das Haften am Dasein.
3) Die Wahrheit von der Aufhebung des Leidens: Das Aufhören der Lebensäußerungen, namentlich des Durstes, führt zum Ziel.
4) Die Wahrheit vom Weg der Aufhebung des Leidens: Auf dem edlen achtteiligen Pfad führt der Weg zur Erlösung: Rechte Einsicht, rechtes Wollen, rechtes Wort, rechte Tat, rechtes Leben, rechtes Streben, rechtes Gedenken, rechtes Sichversenken.

Unter den Lebensregeln finden sich Anleitungen zum sittlichen Handeln, die auf dem Wege voranhelfen; so wird vor allem das Wohlwollen empfohlen. Da aber auch Freude und Liebe und alle guten Handlungen Karma hinterlassen und zu einem neuen Dasein zwingen, sind sie auf den höheren Stufen zu meiden. Der Weise verharrt in völlig seelischer Untätigkeit. Der Weg Buddhas bedeutet ein Selbsterlösung ohne göttliche Hilfe, ohne selbstlose Menschenliebe, ohne Tugendübung. Nur die wenigen, die sich zur völligen Weltflucht entschließen, können diesen Weg gehen.

Der ursprüngliche Buddhismus ist deshalb wesentlich ein Mönchsreligion. Genaue Vorschriften, die zum Teil von Buddha herrühen mögen, regeln das Leben der Mönche und der Mönchsgemeinde (Sanga).

Die Heilswege und ihr Ziel: Der Buddhismus wurde durch innere Spaltungen geschwächt. Mit dem ersten nachchristlichen Jahrhundert begann in Nordindien eine Umwandlung, wodurch sich der Buddhismus klar in zwei Religionen spaltet: das Hinayana (Kleine Fahrzeug), das nur die wenigen Mönche zum Nirvana zu führen verspricht, und das Mahayana (Große Fahrzeug), das allen Menschen einen leichten Weg der Erlösung zeigen will. Die Entwicklung vollzieht sich unter dem Einfluß der alten Volksreligion und des Bhaktigedankens. Das Mahayana nähert sich der brahmanischen Religion und erleichterte die Aufsaugung durch dieselbe. Ein wichtiger Weg des Mahayana ist aber der des Vertrauens auf den Buddha und seine Lehre. Das Vertrauen (shraddha) auf den Buddha und seine Lehre fordert die ganze Person. So kann es von Tugenden und Selbstzucht begleitet, zur Erlösung führen. Das Erlösungsziel ist das Nirvana. Es wird in der Buddhaschaft erreicht, in der Erkenntnis des Illusionscharakters (Maya) des Sansara.

Im Mahayana ist es das Einswerden mit dem Absoluten, das einen andauernden Glückszustand mit sich bringt. Dies ist das Jenseits, und dieses Jenseits ist das Ziel aller derer, die im großen Fahrzeug zur Erlösung streben. Zum Jenseits des Nirvana führen alle "Fahrzeuge" im Buddhismus, zu einer Erlösung, über deren Beschaffenheit kein Wort möglich ist. Mit der Erlösung aber hat die Lehre ihr Ende.

Der freiwillige Verzicht auf Erlösung:
Die Bodhisattvas: In der neuen religiösen Richtung tritt Buddha als milder Gott vor uns. Man erhebt ihn zu einem einzigartigen göttlichen Wesen, dem Urbuddha, von dem ungezählte Ausstrahlungen erfolgen. Das sind die Dhyanabuddhas in der oberen Welt, sodann die Bodhisattvas, die Vollendeten, die auf das Nirvana verzichten, um den Menschen zu helfen, endlich die irdischen Buddhas, deren letzter Sakyamuni war. Der Grund hiervon ist das "Große Mitleid", das alle Bodhisattvas für die Wesen empfinden und das sie zur Tätigkeit für die Wesen treibt. Sie versuchen, die Leiden der Sansara auf sich zu ziehen, und umgekehrt ist es ihnen möglich, das durch ihre Verdienste gesammelte Karma auf andere zu übertragen. So sind die Bodhisattvas deutlicher Ausdruck für die Möglichkeit der Fremderlösung.

Der große Dhyanabuddha im gegenwärtigen Zeitalter ist Amitabha, der im Paradies des Westens thronende allbarmherzige Erlösergott, der alle, die ihn anrufen, selig macht. Der mächtige Bodhisattva der Gegenwart ist Avalokiteshvara4, der in seiner Hilfsbereitschaft auch vor Sünde und Höllenqual nicht zurückschreckt. Dazu finden die hinduistischen Götter Aufnahme in den Buddhismus.

Erzwungene Kastensystem in Nepal: Unter König Jayastathi Malla (1382-1395) wurden die Buddhisten unter Berufung auf die von Sankaracharya durchgeführten Maßnahmen, in ein rigoroses, neu geschaffenes Kastensystem eingegliedert. Außerdem wurde die Verwaltung und Jurisdiktion gestrafft. Man unterstellte, daß die unverheirateten Mönche ursprünglich aus der Bahun- (Brahmanen) oder Chettri- (Kshatriya) Kaste gekommen waren und nachdem sie gezwungen worden waren zur Heirat und Fortzupflanzung, sollten sie diesen Kasten weiter angehören. Zuunterst in dem hinduistischen Kastengefüge in Nepal stehen die unberührbaren Kasten, unter anderem die Kami (Schmiede), die Sarki (Schuster) und die Damai, die zwei Beschäftigungen ausüben: Sie sind Schneider und Musikanten. Die frühe Geschichte Nepals läßt Stämme, aber keine rigorose Kastenordnung erkennen.

Die Erlösung als das Ende des Strebens: Im Buddhismus redet man nicht nur von Wissen, das die Kausalität des Entstehens hebt sondern auch vom Nichtwissen, das die Bildung karmagestaltender Triebkräfte nach sich zieht. Die Triebkräfte sind die Urheber allen Strebens; da sie vom Nichtwissen freigesetzt wurden, bilden sie ein Bewußtsein aus, das sich dann im Einzelnen niederläßt. So kommt eine Individualität zustande, die nicht mehr ein leeres Bewußtsein trägt, sondern ein durch Eindrücke, Empfindungen, Bedürfnisse, Gier bzw. Streben angefülltes Organ.

Als Folge des Strebens tritt mit dem Lebenshang das karmische werden. Es realisiert sich als Wiedergeburt, und damit als Wiedereintritt in den Sansara, ins Dasein, ins Leid5. Das Streben ist das, was den Sansara bewegt und die Erlösung verhindert. Das Erlösungsstreben findet man auch im Hinduismus; hier wird das Streben selbst als Ursache des Leides erkannt. Das Streben nach guten Taten bewirkt eine bessere Wiedergeburt, nicht aber die Erlösung. Und Streben muß sich immer auf die Illusion des Ich richten, also auf das Nichtwissen. Läßt man diese Illusion als Wissender fallen, so erscheint die gesamte Welt des Samsara als eine Illusion. Im Durchschauen dieser Illusion (Maya) besteht die Erlösung, die in der völligen Aufgabe allen Strebens und der vollkommenen Ruhe des Geistes erreicht wird. Mit dem Verlöschen allen Strebens ist das Samsara überwunden.

Der Tod im Buddhismus: In den Himalayaregionen Nepals, wo die Bevölkerung überwiegend buddhistisch sind, findet man Manisteine und Chortens. Die Toten werden begraben und Chortens (Pukangs) als Denkmäler errichtet. Wenn ein Lama stirbt, dann muß ein anderer Lama das Feuerholz bei der Verbrennungszeremonie anzünden. Im Gegensatz zu dem hinduistischen Todesritual darf der Sohn des Verstorbenen die Todesreste seiner Eltern nicht anzünden.

Einer der wichtigsten Texte des tibetischen Buddhismus ist das Totenbuch "Bardo Thodol"6. Trotz seines Namens und der Tatsache, daß dieses Buch am Bett der Sterbenden von den Mönchen vorgelesen wird, ist es ein Buch des Lebens. Bardo heißt "Zwischenraum" (‘bar’ bedeutet zwischen, und ‘do’ heißt Insel ). Es ist nicht nur das Intervall des nachtodlichen Schwebezustandes, sondern vielmehr der Schwebezustand in der Situation des Lebens. Die Bardo-Erfahrung ist Teil unserer grundlegenden psychologischen Struktur. Dieses Buch erhält nicht nur eine Botschaft für jene, die bald sterben oder bereits gestorben sind, sondern auch eine Botschaft für jene, die bereits geboren sind.

Geburt und Tod widerfahren jedermann andauernd, genau in diesem Augenblick. Es besteht ein Konflikt zwischen dem Körper und dem Bewußtsein, und es gibt die dauernde Erfahrung von Tod und Geburt. Die Buddhisten in Nepal betrachten den Tod nicht als besonders unangenehme oder schwierige Situation. Der sterbende Mensch hat Anteil an seiner eigenen Festigkeit. Wenn man gefaßt ist, dann wird die Person im Bardo-Zustand automatisch davon angezogen. Mit anderen Worten: man sollte den sterbenden Menschen eine sehr geistes-gegenwärtige Situation präsentieren. Man sollte auf ihn eingehen, sich füreinander gegenseitig öffnen und das Zusammentreffen von zwei Seelen entwickeln.

Die Botschaft des Totenbuches ist folgende: Die Verwirrungen des Lebens werden durch die dualistische Sicht des Menschen verursacht. Indem er das Bardo Thodol aufmerksam liest oder hört, wird der Mensch befreit und in einem nicht-dualistischen Zustand versetzt, in dem sich die Verwirrungen in Weisheit umwandeln.

Im Mahayana Buddhismus gibt es die Lehre eines höchsten Gottes bzw. eines Ur-Prinzips, des Adi Buddha. Aus diesem entspringen die fünf Dhyani Buddhas, die als Verkörperung der fünf ursprünglichen Elemente, aus denen der Kosmos besteht, angesehen wurden. In der Regel werden die einzelnen Gottheiten mit der Miniaturfigur ihres jeweiligen Dhyani Buddha, aus dem sie emanierten, im Kopfschmuck gezeigt. Dabei werden die Bodhisattvas als Söhne der jeweiligen Dhyani Buddhas mit ihrem Buddha-Shaktis angesehen.

Obwohl die Erlösungswege von Hinduismus und Buddhismus verschieden sind, so gleichen sich die zwei Religionen in der Annahme des Sansara, die die Einmaligkeit des Lebens auf der Erde ablehnt und einen Kreislauf von Wiederbeburten setzt. Die ausgleichende Gerechtigkeit vollzieht sich selbst in der Qualität der Wiedergeburten. Im Christentum wird mit der Überzeugung der Einzigkeit des menschlichen Lebens auch die eines personalen, allmächtigen Gottes verbunden.

Während es für den Hindu keine einzige, fest umrissene, alleinseligmachende Wahrheit gibt, ist die Zuflucht zur Lehre für den Buddhisten unerlässlich.